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ferrer intimo y personal 1977 / 1994

Esther Ferrer: "Intimo y Personal" (1994 / 1977). Foto: E. Blum

Esther Ferrer (Spanien, Frankreich *1937)

Von 1967 bis zu deren Auflösung 1996 war Esther Ferrer Mitglied der spanischen Musik- und Performancegruppe ZAJ, die ähnlich wie die Fluxus-Bewegung Objekte und Handlungen des Alltags zu Kunst erklärte und die zu den innovativsten Künstlergruppen Spaniens zählt. Seit mehr als vierzig Jahren ergründet sie mit ihren minimalistischen und konzeptuellen Aktionen und Performances die Präsenz und Vergänglichkeit des Körpers im (sozialen) Raum. Ihre Performances sind zumeist als unbeendete Serien konzipiert, die zum Teil über Jahrzehnte hinweg immer wieder aufgegriffen werden und die Absurdität des Lebens im Spannungsfeld von Chaos und Ordnung erforschen. 1999 bespielte die Baskin neben Manolo Valdés den Spanischen Pavillon auf der Biennale in Venedig.

Im Zentrum von "Intimo y personal", die Esther Ferrer seit 1975 allein oder in Gruppen durchführt, steht die Vermessung des eigenen und anderer Körper. Die Einmaligkeit individueller, geschlechtlicher Körper, die sich normierten Weiblichkeits- oder Männlichkeitsidealen entziehen, wird mit der Abstraktion von Norm, Zahl und Maß kontrastiert. Der Aktion liegt ein „event score“, eine Handlungsanweisung, zugrunde, die jederzeit auch von anderen Personen ausgeführt werden kann und die durch ihre geradezu absurde Offenheit und das Fehlen zwingender Vorgaben überrascht. Dementsprechend verläuft jede Wiederaufnahme von "Intimo y personal" anders. Für re.act.feminism hat Esther Ferrer einige „Vermessungen“ ausgewählt, die nicht nur die Verläufe der Performances, sondern auch die Veränderungen des Körpers der Künstlerin über Jahrzehnte hinweg dokumentieren.

ferrer cosas

Esther Ferrer: "Intimo y Personal", (1998). Foto: David Arguimbau

Bei der Performance in Odense über Theorie und Praxis der Performancekunst "El arte de la performance: teoría y práctica" sitzt Esther Ferrer an einem Lehrerpult und spricht lautlos. Ihre Vorlesung ist nicht zu hören, bis auf den Begriff 'Performancekunst'.

In der Performance "Se hace camino al andar" im polnischen Lublin geht Esther Ferrer mit Hilfe eines Klebebands aus dem Performance-Raum hinaus in den Stadtraum.

"Las Cosas" ist eine lustige Performance-Aufzeichnung aus Cardiff, Wales. Esther Ferrer sitzt mit dem Rücken zum Publikum und stellt nacheinander Dinge auf den Kopf und entledigt sich ihrer Kleidung. Dann setzt sie sich auf einen anderen Stuhl mit dem Gesicht zum Publikum und bekleidet sich, während sie weiter Dinge auf den Kopf stellt.

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Esther Ferrer: "Las Cosas" (2005). image copyright Esther Ferrer

 

In der Ausstellung:

"Intimo y personal", Paris, 1977.
"Intimo y personal", MACBA, Barcelona, 1998.
"Intimo y personal", FRAC Lorraine, Metz, 2007.


Im Videoarchiv:

"El arte de la performance: teoría y práctica", 2001, 16:00min
"Se hace camino al andar" (Walking is the way), 2005, 9:00min
"Las cosas" (The Things), 2005, 19:00min


Links:

Esther Ferrer Website
Sammlung Frac Lorraine, Metz